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Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und ein Ende des Fremdsprachenunterrichts (wie wir ihn kennen)?

Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und ein Ende des Fremdsprachenunterrichts (wie wir ihn kennen)?

Die Digitale Transformation – ein Definitionsversuch

Die Triebfeder der digitalen Transformation ist, ausgedrückt in den Worten Döbeli Honeggers, die Automatisierung des Automatisierbaren[1]Döbeli Honegger, Beat. (1999). Automatisierung des Automatisierbaren. Beats Biblionetz. https://beat.doebe.li/bibliothek/a00118.html[2]vgl. Döbeli Honegger, Beat. (2016). Mehr als 0 und 1: Schule in einer digitalisierten Welt (1. Auflage). Hep, der Bildungsverlag. S. 18f.. Er bezieht sich dabei auf die Erkenntnis, dass jedwede menschliche Handlung, die automatisiert werden kann und so zu einer Effizienzsteigerung führt, ausnahmslos automatisiert wird. Die Automatisierung, d. h. die selbstständige Verarbeitung von Informationen, ist eines der Kernelemente der digitalen Transformation. Kennzeichnend sind weiterhin die Digitalisierung, das Erfassen und Speichern von Informationen, die Vernetzung, d. h. die Übermittlung von Informationen und die Globalisierung, die zum einen durch Vernetzung gefördert wird, gleichzeitig aufgrund ökonomischer Faktoren eine immer stärkere Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung fordert[3]vgl. Döbeli Honegger, Beat. (2016). Mehr als 0 und 1: Schule in einer digitalisierten Welt (1. Auflage). Hep, der Bildungsverlag. S. 18f..
Obgleich einzelne Auswüchse der digitalen Transformation in Form von Technologien (z. B. Disketten, MiniDisc oder Pager) wieder verschwinden, weil sie sich entweder nicht durchsetzen oder von effizienterer Technik abgelöst werden, erweist sich die digitale Transformation als Ganzes (aufgrund ökonomischer Zwänge) als unausweichlich und unumkehrbar[4]Krcmar, Helmut. (2018). Charakteristika digitaler Transformation. In Gerhard Oswald & Helmut Krcmar (Hrsg.), Digitale Transformation: Fallbeispiele und Branchenanalysen ([1. Auflage] 2018, S. … Weiterlesen. Beispielhaft sei an dieser Stelle die Kommunikation via E-Mail genannt, die analoge Technologien wie das Fax oder den postalischen Brief in weiten Teilen oder ganz abgelöst hat und nur durch effizientere digitale Weiterentwicklungen ersetzt werden kann. Weiterhin zeichnet sich die digitale Transformation durch eine enorme Schnelligkeit (Stichwort: Mooresches Gesetz) und Unsicherheit aus, da Detailprognosen aufgrund der zugrundeliegenden Komplexität nicht möglich sind (vgl. ebd.).
Das Mooresche Gesetz ist eine auf Gordon Moore zurückgehende Faustregel, die besagt, dass sich die Leistungsfähigkeit von Computern (genauer gesagt, die Anzahl von Transistoren in einem Prozessor) etwa alle zwei Jahre verdoppelt. Auch wenn es sich um kein Gesetz im wissenschaftlichen Sinne handelt, so entwickelt sich die Leistungsfähigkeit von Computersystemen seit den 1960er Jahren exponentiell.
Die digitale Transformation ist weiterhin verbunden mit einer gesellschaftlichen Transformation, deren Genese sich anhand des Digital Transformation Model von Alain Veuve in Abbildung 1 nachvollziehen lässt.

Auf dem Bild sieht man das Digital Transformation Model von Alain Veuve (2016) graphisch dargestellt.

Abbildung 1: Digital Transformation Model nach Veuve (2016) [www.alainveuve.ch/digital-transformation-model] (CC BY-SA 4.0).

Veuve sieht zu Beginn eine technologische Entwicklung, die von Individuen genutzt wird. Diese adaptieren sich an die Technologie (1). In Folge wird die Technologie an die Bedürfnisse der Nutzenden angepasst (2). Wenn die Quantität der Nutzung einen kritischen Schwellenwert erreicht, passen sich innovationsfreudige Unternehmen an. Durchschnittliche Unternehmen fallen in der Entwicklung zurück (3). Einige geraten soweit in Rückstand, dass sie den Anschluss verlieren und vom Markt verdrängt werden (4). Von gesellschaftlicher (digitaler) Transformation kann gesprochen werden, wenn das Nutzungsverhalten innerhalb der Gesellschaft zu so tiefgreifenden Veränderungen geführt hat, dass bestimmte Technologien aus dem individuellen und kollektiven Handeln nicht mehr wegzudenken sind. Beispiele hierfür sind die bereits genannte E-Mail, aber auch Computer und Smartphones. Solcherart Technologien sind so stark an das alltägliche Handeln der gesellschaftlichen Akteure gekoppelt (und werden von ihnen eingefordert), dass sich wiederum Unternehmen in der (Weiter‑)Entwicklung von Technologien an diese (neuen) Bedürfnisse und das Verhalten der Nutzenden adaptieren müssen (6).
Auch Stalder argumentiert, jedoch aus soziologischer und kultur- sowie medienwissenschaftlicher Sicht, für die Existenz einer Kultur der Digitalität und stellt anhand vieler aktueller Beispiele höchst nachvollziehbar dar, wie  unsere analoge Lebenswelt zu einem so hohen Grad mit Digitalität verwoben ist, dass es kein (geregeltes) Zurück zu traditionellen, rein analogen gesellschaftlichen Ausformungen mehr geben kann – trotz ihrer historischen Errungenschaften[5]Stalder, Felix. (2016). Kultur der Digitalität. Suhrkamp. S. 281. Anders als Veuve stellt er jedoch fest, dass etablierte kulturelle Praktiken und gesellschaftliche Institutionen schon lange vor der Etablierung neuer Technologien an Legitimität verloren hätten (ebd.: S. 21). Neue Technologien seien auf bereits laufende gesellschaftliche Transformationsprozesse (z. B. soziale, gesellschaftliche oder politische Krisen) gestoßen, weswegen sie sich nur dort verbreiteten, wo Bedarf für sie bestand (ebd.: S. 21–22).
Anders ausgedrückt: Die digitale Transformation ist keine Modeerscheinung, sondern ein dauerhafter Trend[6]Krcmar, Helmut. (2018). Charakteristika digitaler Transformation. In Gerhard Oswald & Helmut Krcmar (Hrsg.), Digitale Transformation: Fallbeispiele und Branchenanalysen ([1. Auflage] 2018, S. … Weiterlesen, die mit einem fundamentalen gesellschaftlich-kulturellem Wandel[7]Fandrych, Christian. (2019). Die Transformation sprachlich-kultureller Praktiken. Sprachdidaktische Herausforderungen des digitalen Wandels. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars … Weiterlesen verbunden ist. Sie ist somit eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahrzehnte[8]Petko, Dominik. (2020). Einführung in die Mediendidaktik: Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Beltz. S. 173, wenn nicht gar die „bisher umfassendste Herausforderung für die Fremdsprachendidaktik“[9]Funk, Hermann. (2019). Feindliche Übernahme oder erweiterte didaktisch-methodische Szenarien? Fremdsprachenunterricht in Zeiten des digitalen Wandels. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & … Weiterlesen. Diese Herausforderung wurde der breiten Öffentlichkeit mit der Zugänglichmachung von Large-Language-Modellen Ende 2022 zur privaten Nutzung besonders deutlich.

Automatisierte Textgenerierung als ein Merkmal der digitalen Transformation

Large-Language-Modelle sind Deep-Learning-Systeme, die mit enormen Mengen von Textdaten trainiert werden, auf Basis statistischer Verfahren automatisiert Texte zu erstellen. Erste Large-Language-Modelle entstanden am Ende der 2010er Jahre.
Geforscht an automatisierter Texterstellung wird jedoch schon seit den 1960er Jahren. Das bekannteste System seiner Zeit ist sicherlich ELIZA, ein am MIT ab 1964 von Joseph Weizenbaum entwickelter Chatbot, der basale menschliche Kommunikation zu unterschiedlichen Themenstellungen mittels Mustererkennung bereits recht passabel simulieren konnte.
Bereits lange durchsetzt ist auch das Internet mit automatisiert generierten Texten, die sich nicht von durch Menschen verfasste Texte unterscheiden lassen. Häufig trifft man auf sie bei der Lektüre hochstandardisierter Textsorten wie Wetterberichten, Sport- und Wahlergebnissen oder Produktbeschreibungen. Genutzt werden hierfür sogenannte templatebasierte Verfahren, die (von Menschen) vorgefertigte Satz-Vorlagen automatisiert mit Daten aus Datenbanken auffüllen[10]Weber, Stefan. (2019). Roboterjournalismus, Chatbots & Co: Wie Algorithmen Inhalte produzieren und unser Denken beeinflussen (1. Auflage). Heise. S. 40ff..
Sogenannte Natural-Language-Processing– und ‑Generation-Verfahren (Deep NLG) wiederum analysieren mittels künstlicher Intelligenz und neuronalen Netzwerken (large language models) Texte selbstständig, kategorisieren Wörter und semantische Einheiten und setzen diese in Relation zueinander (ebd.: S. 46ff.).
Auch der Chatbot ChatGPT zählt zu diesen NLP/NLG-Systemen. Er basiert auf dem erst wenige Jahre alten Transformer-Modell[11]Vaswani, Ashish, Shazeer, Noam, Parmar, Niki, Uszkoreit, Jakob, Jones, Llion, Gomez, Aidan N., Kaiser, Łukasz, & Polosukhin, Illia. (2017). Attention is All you Need. In I. Guyon, U. Von … Weiterlesen, welches bisher genutzte rekurrente Modelle (dank besserer Ergebnisse bei weniger Rechenaufwand) ablöste und so auch bei Übersetzungsdiensten wie Google Translate für einen merklichen Sprung in der Übersetzungsqualität sorgte. Der von OpenAI entwickelte Chatbot ChatGPT verwendet konkret das Sprachmodell GPT (generative pre-trained transformer), welches mittels maschinellen Lernens trainiert wurde, natürliche Sprache kontextgebunden zu verstehen und zu generieren.
Mit dem Launch von ChatGPT Ende November 2022 ist die automatisierte Textgenerierung entschieden in das kollektive Bewusstsein gerückt, denn die von ChatGPT demonstrierte Wirkmächtigkeit war bis dato einzigartig.
Dabei ist ChatGPT bei Weitem nicht die mächtigste KI ihrer Art. Die Menge an Parametern, Variablen im mathematischen Modell, kann in vereinfachter Form (und mit Einschränkung[12](Gholami, Sia, & Omar, Marwan. (2023). Do Generative Large Language Models need billions of parameters? arXiv. https://doi.org/10.48550/ARXIV.2309.06589) Aufschluss über die Leistungsfähigkeit eines large language model geben.
Das kostenlos nutzbare Modell GPT-3 liegt mit etwa 175 Milliarden Parametern im oberen Mittelfeld[13]Bechtel, Nicole. (2021). KI: Microsoft und NVIDIA entwerfen großes generatives Sprachmodell. heise online. … Weiterlesen. Im Vergleich: Der von der Google Suchmaschine genutzte Algorithmus BERT hat gerade einmal 340 Millionen Parameter. Das von den Firmen Microsoft und NVIDIA entwickelte NLG-Modell Megatron Turing ist gemessen an der Anzahl an Parametern dreimal so potent wie ChatGPT (530 Milliarden) (ebd.). Googles Switch Transformers und das chinesische Modell WuDoa 2.0 zählen sogar mehr als 1,7 Billionen Parameter[14]Bienert, Joerg, & Klös, Hans-Peter. (2022). Große KI-Modelle als Basis für Forschung und wirtschaftliche Entwicklung, IW-Kurzbericht, Nr. 58, Köln. Institut der Deutschen Wirtschaft. … Weiterlesen und die Entwicklung geht weiter.
Automatisierte Textverarbeitung und ‑generierung hat heute mehr denn je das Potenzial, den Fremdsprachenunterricht auf den Kopf zu stellen. Es erscheint daher angebracht, ihr tatsächliches Können einer genauen Betrachtung zu unterziehen.

Fertigkeiten Künstlicher Intelligenz und mögliche Folgen

Die Entwicklung der Sprach- und Bilderkennungsfähigkeiten Künstlicher Intelligenz haben sich seit den späten 1990er Jahren stetig gesteigert (vgl. Abb. 2). Während sich die Handschrift‑, Sprach‑ und Bilderkennung seither kontinuierlich verbessert haben, gab es beim Lese- und Sprachverstehen aufgrund oben beschriebener technologischer Fortschritte vor wenigen Jahren einen qualitativen Sprung. Inzwischen sind alle diese KIs in der Lage, den Menschen bei bestimmten Aufgabenstellungen zu schlagen und bestehen häufig den Turing-Test. Der Test wurde von dem Informatiker Alan Turing 1950 entwickelt. Beim Turing-Test bewerten menschliche Probanden die Ergebnisse einer KI. Sie müssen entscheiden, ob es sich bei einer am Computer geführten Konversation mit einem Kommunikationspartner um einen Menschen oder eine Maschine handelt. Erkennen die Probanden den künstlichen Gesprächspartner nicht, gilt der Turing Test als von der KI bestanden.

Auf dem Bild sieht man, wie sich unterschiedliche KI-Systeme seit dem Jahr 2000 verbessert haben. Alle sind inzwischen potenter als der durchschnittliche Mensch.

Abbildung 2: Entwicklung der Sprach- und Bilderkennungsfähigkeiten von Künstlicher Intelligenz nach Roser (2022) basierend auf den Daten von Kiela et al. (2021)[15]Kiela, Douwe, Bartolo, Max, Nie, Yixin, Kaushik, Divyansh, Geiger, Atticus, Wu, Zhengxuan, Vidgen, Bertie, Prasad, Grusha, Singh, Amanpreet, Ringshia, Pratik, Ma, Zhiyi, Thrush, Tristan, Riedel, … Weiterlesen [https://ourworldindata.org/brief-history-of-ai] (CC BY 4.0).

Natural Language Processing, automatisierte Informationsentnahme und Übersetzung kommen beim Schreiben, Sprechen, Hören und Lesen durch KI zur Anwendung. Mittels Speech Recognition können auditive Texte erkannt und analysiert werden, Text-to-Speech-Funktionen transformieren schriftliche in auditive Texte und Speech-to-Text-Funktionen wiederum auditive Texte in schriftliche. Besonders das Schreiben könnte in Zukunft eine untergeordnete Rolle spielen. Der Trendforscher Peter Wippermann sagt voraus, dass „die Lernziele von heute […] verschwinden [werden]. Sprachtechnologien werden in zehn Jahren omnipräsent sein und die Frage ist, ob wir die schriftliche Darstellung von Informationen dann noch brauchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man im Alltag keine Texte mehr schreibt, sondern mit Maschinen redet, ist sehr hoch.“[16]Mersch, Britta. (2018). Sprachenlernen in der Zukunft „Neue Technologien werden das Lernen verändern“ [Britta Mersch im Interview mit Peter Wippermann]. Goethe-Institut e. V. … Weiterlesen. Das Aufkommen von Sprachassistenten wie Siri und Alexa (in Heim und KFZ) und SmartHomes deutet auf diese Entwicklung hin. Zu diesen sagt Wippermann: „Im digitalen Raum ist die Spracherkennung durch Smartphones, Alexa oder Google selbstverständlich. Diese Entwicklung wird das Sprachenlernen mit Sicherheit verändern. Die schriftliche Darstellung wird deutlich abnehmen, automatisierte Übersetzungen werden selbstverständlich. Darauf sind die Schulen in Deutschland noch nicht vorbereitet.“ (ebd.). Erste fachdidaktische Veröffentlichungen demonstrieren überdies, dass textbasierte Dialogsysteme wie ChatGPT nicht nur das Potenzial haben, das Fremdsprachenlernen zu bereichern, sondern tatsächlich bestimmte Tätigkeiten effizienter und mit besserer Qualität zu verrichten in der Lage sind als Schüler:innen nach mehreren Lernjahren [17]Wengler, Jennifer. (2024). ¡La mediación ha muerto!, ¡viva la mediación! Sprachmitteln in Zeiten von ChatGPT. Der Fremdsprachliche Unterricht Spanisch, 84, S. 28-32. Tatsächlich leisten Künstliche Intelligenzen in Bezug auf die funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen Schreiben, Sprechen, Hören und Lesen inzwischen passable bis sehr gute Arbeit. Grünewald hält hierzu fest: „Dieser enorme Entwicklungssprung der KI gefährdet den institutionellen Fremdsprachenunterricht nachhaltig, weil er dazu führt, dass Sprachbarrieren abgebaut und basale Kommunikationsfähigkeit – häufig das in der Realität des schulischen Unterrichts der 2. und 3. Fremdsprache realistischste Ziel am Ende eines Kurses – in einer oder mehreren Fremdsprachen durch Echtzeitübersetzungsprogramme oder Übersetzungsplattformen möglich sind.“[18]Grünewald, Andreas. (2019). Digitaler Wandel – Warum überhaupt noch Fremdsprachen in der Schule lernen? In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars Schmelter (Hrsg.), Das Lehren und Lernen … Weiterlesen.
Die Entwicklungen der Large-Language-Modelle stehen noch am Anfang, lassen jedoch enorme Konsequenzen für den Fremdsprachenunterricht erwarten, besonders dann, wenn Menschen sich vor ihrem Hintergrund zu fragen beginnen, warum eigentlich noch mühsam Fremdsprachen gelernt werden müssen.[19]Wengler, Jennifer. (2023). Chance oder Auslaufmodell? Neue Perspektiven für das Schreiben in Zeiten der Digitalität. Der Fremdsprachliche Unterricht Französisch, 181, 2–11.

Herausforderungen für und mögliche Auswirkungen auf den Fremdsprachenunterricht

Diskussionen über die Reduktion des Fremdsprachenunterrichts

ChatGPT erlangte dank seiner bemerkenswerten Fähigkeiten, realistische Kommunikation in diversen Sprachen zu simulieren, innerhalb weniger Tage nach Veröffentlichung weltweite Aufmerksamkeit und erregt seit seinem Launch die Gemüter, denn dieses large language model und ähnlich geartete Systeme haben dem Anschein nach das Potenzial, den Fremdsprachenunterricht, insbesondere der Tertiärsprachen, überflüssig zu machen.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann ließ ausgerechnet zur 75. Jubiläumsfeier des Deutsch-Französischen Instituts am 3. Juli 2023 verlauten: „Bisschen mehr Vertrauen in die Technik. In 10 Jahren wird sich jeder einen Knopf ins Ohr setzen und der übersetzt das simultan, was da gesprochen wird. Das wird so kommen. […] Die Lingua Franca ist nun heute mal Englisch. Die jungen Leute müssen gut Englisch können. […] Da brauchen sie die Technik. Und die bekommen wir. Da können wir das auf eine ganz neue Ebene stellen. Und da haben wir ein großes Hemmnis beseitigt, statt sich nochmal 30 Jahre den Kopf zu zerbrechen, wie lernen wir Französisch und die Deutsch? Das machen sie halt nicht. […] Also kleine Kerne machen, wo man richtig auf Französisch spricht in der Schule, aber nicht zu glauben, jeder muss auch ein bisschen Französisch sprechen und dann kann er noch nicht mal ein Eis bestellen, wenn er in Urlaub geht. Das macht keinen Sinn.“[20]Südwestdeutscher Rundfunk. (2023, Juli 3). Jubiläum in unruhiger Zeit: 75 Jahre Deutsch-Französisches Institut Ludwigsburg. heute Journal. … Weiterlesen.
Am 19. September 2023 stellte die Moderatorin Gundula Gause im ZDF heute Journal dann die Frage „Muss ich nie wieder Fremdsprachen lernen?“ und präsentierte die Übersetzungssoftware HeyGen, die mittels KI aufgezeichnete sprachliche Äußerungen in Videos nicht nur in andere Sprachen überträgt, sondern auch die Lippenbewegungen der Sprechenden entsprechend synchronisiert[21]Zweites Deutsches Fernsehen. (2023, September 19). Nie wieder Sprachen lernen? Übersetzungen mit KI. ZDFheute Nachrichten. https://youtu.be/AeehA8w7-2I?si=AtT9NiyJYVf8Hh3m.
Im November 2023 wiederum forderte der besonders in Sozialen Netzwerken und für seine Flipped-Classroom-Konzepte bekannte Mathematik- und Informatikprofessor Christian Spannagel in einem Blogeintrag „Fremdsprachen: Macht der Informatik Platz!“ und führte aus: „Wir müssen also nicht mehr Spanisch lernen, um uns mit Spanier*innen zu unterhalten, sondern wir können direkt in unseren Muttersprachen miteinander reden und bekommen das Gesagte des anderen simultan übersetzt. Und geschriebene Texte lassen sich auch heute schon recht gut und schnell direkt übersetzen.“[22]Spannagel, Christian. (2023). Fremdsprachen: Macht der Informatik Platz! LinkedIn. … Weiterlesen. In diesem Beitrag argumentiert er für die Verringerung des Stundenkontingents für die zweite und dritte Fremdsprache zugunsten des Fachs Informatik sowie die Abschaffung des Pflichtfremdsprachenunterrichts oder zumindest für eine starke Einschränkung und Verschiebung in den Wahlbereich. Da fremdsprachliche funktionale kommunikative Kompetenzen in Zukunft nicht mehr benötigt würden und sich übergreifende Kompetenzen wie interkulturelle Kompetenz oder Text- und Medienkompetenz auch in anderen Kontexten erwerben ließen, sei es fraglich, „ob der extreme Aufwand des Erlernens einer Fremdsprache notwendig ist […]“, zumal ohnehin nur eine geringe Anzahl der weltweit gesprochenen Sprachen zur Auswahl im schulischen Angebot stünde (ebd.).
In einem Fernsehbeitrag des Schweizer Radios und Fernsehen schloss sich auch die Präsidentin einer Schweizer Primarschule Susanne Hänni der Argumentation an, dass KI-Übersetzungstools bessere Ergebnisse erzielten als Kinder nach ihrer Schulzeit und so dank Künstlicher Intelligenz beim Fremdsprachenunterricht Stunden eingespart und für andere Fächer verfügbar gemacht werden könnten[23]Schweizer Radio und Fernsehen. (2023, November 13). KI und die Möglichkeiten des Spracherwerbs. https://youtu.be/AeehA8w7-2I?si=AtT9NiyJYVf8Hh3m, 00:03:33-00:04:11.
Die Computerlinguist:innen des AI & Automation-Lab des Bayerischen Rundfunks konnten in einem (nicht wissenschaftlichen) Experiment wiederum zeigen, dass die Ergebnisse von ChatGPT-4 zu den schriftlichen Abituraufgaben im Jahr 2023 (in den Fächern Deutsch, Mathematik, Informatik, Geschichte und Ethik) mit Noten im guten Spektrum von Lehrkräften bewertet wurden[24]Schiffer, Christian, & Gawlik, Philipp. (2023, Mai 25). ChatGPT: So gut hat die KI das bayerische Abitur bestanden. Bayerischer Rundfunk. … Weiterlesen. Obgleich diese medienwirksamen Ergebnisse wissenschaftlich validiert und repliziert werden müssten, geben solcherart Tests dennoch erste Einblicke in die Leistungsstärke von aktuellen Lage-Language-Modellen in Bezug auf die in Reifeprüfungen geforderten schriftlichen Kompetenzen und prägen die öffentliche Meinung zu dem im Unterricht und in Prüfungen geforderten Wissen und Können.
All dies zeigt, dass die Diskussion um die Relevanz (und damit verbunden Reduktion) des Fremdsprachenunterrichts in Schule, Medien und Politik angekommen ist und diese bedauerlicherweise nicht von Fachdidaktiker:innen und Fremdsprachenforscher:innen angeführt wird.
Die zuvor geschilderten (möglichen) Konsequenzen, die zurzeit noch überwiegend polemisch in sozialen Medien diskutiert werden, wären die radikalsten (und simpelsten) ihrer Art. Dennoch ist in Zeiten von Lehrermangel, sinkenden Schülerzahlen, wachsender wirtschaftlicher Zwänge im Bildungswesen und globaler Ressentiments gegenüber den Geisteswissenschaften mit einer Ausweitung dieser Diskussionen zu rechnen, als deren Konsequenz der Fremdsprachenunterricht, besonders der Tertiärsprachen, wirtschaftlich-superfiziellen Nützlichkeitserwägungen (noch stärker) zum Opfer fallen könnte.
Im Folgenden sollen daher Visionen zur langfristigen Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts und seiner Legitimierung in Zeiten fortschreitender Digitalität präsentiert werden. Dabei werden jedoch rechtliche und ethische Fragestellungen in Bezug auf die aktuelle Unterrichtstätigkeit ausgeklammert. Hier geben Handreichungen zum Umgang mit textgenerierenden KI-Systemen der europäischen Kommission und der Schulministerien Auskunft[25]Europäische Kommission, & Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur. (2022). Ethische Leitlinien für Lehrkräfte über die Nutzung von KI und Daten für Lehr- und Lernzwecke. Amt für … Weiterlesen[26]Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. (2023). Umgang mit textgenerierenden KI-Systemen. Ein Handlungsleitfaden. … Weiterlesen

Konzentration auf das Nicht-Automatisierbare – eine Vision

Obwohl zu erwarten ist, dass Künstliche Intelligenzen in den nächsten Jahrzehnten bestimmte kommunikative Aufgaben gleich gut und besser als der Mensch absolvieren werden, gibt es Domänen, die von Maschinen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht hinreichend beherrscht und aufgrund ihrer der natürlichen Intelligenz nicht vergleichbaren Arbeitsweise, die auf Messen und Berechnen beruht, wahrscheinlich auch langfristig nicht beherrscht werden. Diese betreffen emotionale, interpersonale, soziokulturelle, pragmatische und womöglich auch kreative Aspekte, auf die es sich verstärkt zu fokussieren gilt. Auch zu kontrafaktischem und strategisch-analytischem Denken ist Künstliche Intelligenz nicht in der Lage.
Döbeli Honegger plädiert als Antwort auf die Frage, wie mit digitalen Transformationsprozessen umgegangen werden sollte, für eine Konzentration auf das Nicht-Automatisierbare[27]Döbeli Honegger, Beat. (2016). Mehr als 0 und 1: Schule in einer digitalisierten Welt (1. Auflage). Hep, der Bildungsverlag. S. 46ff.. Dies bedeutet für den Fremdsprachenunterricht eine stärkere Förderung ebensolcher pragmatischer und soziolinguistischer Kompetenzen, interkultureller kommunikativer Kompetenz, Gesprächsstrategien und sozialer Kompetenz und Logik, denn genau diese Eigenschaften sind es, die Menschen jetzt und auch in naher Zukunft besser beherrschen als die Technik es voraussichtlich je können wird. Das übergeordnete Ziel muss zum einen Soziale, zum anderen Kulturkompetenz sein, die über landeskundliches Wissen hinausgeht. Und auch Sinnlichkeit und Leiblichkeit, die z. B. über das bewegte Lernen, dramapädagogische Ansätze oder Virtual Reality in den Fremdsprachenunterricht gelangen können, werden in Zeiten der Digitalität für den Fremdsprachenunterricht ausschlaggebender.
Für die Förderung erstgenannter Kompetenzen eignen sich wiederum besonders Begegnungssituationen mit Muttersprachler:innen, denn in solchen wahrhaftigen (realen und virtuellen) Begegnungssituationen und außerschulischen Lernorten gelingt die Konzentration auf das Nicht-Automatisierbare. Hier sind all jene Kompetenzen gefragt, die Roboter nicht ersetzen können. Und zudem sorgen ebenjene für bleibende positive Erfahrungen und Erinnerungen bei Lernenden, die motivierend wirken können.
Eine damit einhergehende noch stärkere Konzentration auf mündliche Kommunikationsprozesse bedeutet jedoch keine Absage an die Schreibkompetenzförderung oder gar die Förderung funktionaler kommunikativer Kompetenzen, obgleich sich der Stellenwert des Schreibens mit zunehmender Digitalisierung voraussichtlich reduzieren wird. Das digital unterstützte Schreiben wird eher eine Vorbereitungsfunktion für mündliche Aufgaben einnehmen wie z. B. Rollenspiele, Interviews, Audio- und Videobeiträge.
Die stets betonte dienende Funktion der Grammatik wird stärker verankert werden, obgleich auch Übungsphasen (und sicherlich auch deduktive Verfahren) weiterhin notwenig sein werden, um funktional-kommunikative Kompetenzen einschließlich der ihnen zugrunde liegenden sprachlichen Mittel zu fördern. Hier ist jedoch zu erwarten, dass langfristig intelligente tutorielle Systeme adaptive, individualisierte und differenzierende Angebote bereit stellen, die in Einzelarbeit räumlich und zeitlich flexibel bearbeitbar sind, sodass der Präsenzunterricht noch stärker für sinnstiftende Aufgabenstellungen genutzt werden kann. 
Rein deskriptive und synthetisierende schriftliche Aufgaben werden weniger Raum einnehmen, da sie effizient von KI erledigt werden können. Wahrscheinlich werden schriftliche Texte nicht mehr vollautonom verfasst, sondern mithilfe von KI. Der Lern- und Arbeitsprozess wird im Vordergrund stehen und weniger das Endprodukt. Der Schwerpunkt verschiebt sich dann auf die Begründung, warum bestimmte Textvorschläge der KI übernommen worden sind oder auch nicht, sodass sich Lernende vermehrt auf der Metaebene bewegen werden. Außerdem werden das Sammeln von Ideen und Argumenten, die Reflexion über die Textsorte und die Adressatenpassung, die Angemessenheit des Ausdrucks, die Textstrukturierung, die Überarbeitung von Inhalt und Sprache, die Überprüfung auf Textkohärenz und die Einhaltung formaler Aspekte und Korrekturen an Bedeutung gewinnen[28]Wengler, Jennifer. (2023). Chance oder Auslaufmodell? Neue Perspektiven für das Schreiben in Zeiten der Digitalität. Der Fremdsprachliche Unterricht Französisch, 181, 2–11..
Besonders in Bezug auf die Herstellung von Textkohärenz und ‑logik ist der Mensch der Maschine weit überlegen. Formbezogene Korrekturprozesse werden ganz selbstverständlich mithilfe von KI durchgeführt werden. Hierfür werden die Lernenden Prompt-Kompetenzen entwickeln müssen. Würffel bringt dahingehend den Begriff der „sprachlichen und interkulturellen Nutzungskompetenz für Übersetzungsapps“[29]Würffel, Nicola. (2019). Fremdsprachenlernen für den Hang-Out-Space? Über den (bedenklichen) Umgang der Fremdsprachendidaktik mit dem Thema Digitalisierung. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, … Weiterlesen ins Spiel.
Zur Beurteilung von durch KI erstellte Texte wird eine kritisch-reflexive Medienkompetenz und Filterkompetenz benötigt[30]vgl. Döbeli Honegger, Beat. (2016). Mehr als 0 und 1: Schule in einer digitalisierten Welt (1. Auflage). Hep, der Bildungsverlag. S. 46ff.. Diese kritisch-reflexive Medienkompetenz wird nicht nur in Anbetracht von Informationsüberfluss und der beispielsweise aktuellen Verbreitung von Verschwörungsmythen notwendiger denn je, sondern insbesondere durch das Aufkommen von automatisierter Textgenerierung. Denn die dahinterstehenden Algorithmen sind bekannt dafür, Stereotype und Fake News zu reproduzieren. Sie hinterfragen nicht die Informationen, mit denen sie trainiert werden, sondern stellen lediglich Muster fest, die sie dann nachahmen.
Gleichzeitig benötigen Lernende informatische Kompetenzen, um die zugrunde liegenden technischen Funktionsweisen zu begreifen. Daher müssen wie im Dagstuhl-Dreieck[31]Gesellschaft für Informatik e.V. (2016, Januar 1). Dagstuhl-Erklärung. Bildung in der digitalen vernetzten Welt. Eine gemeinsame Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars auf … Weiterlesen entworfen, die anwendungsbezogene, die technologische und die gesellschaftlich-kulturelle Dimension der Digitalisierung im Unterricht eine Rolle spielen, um Digitale Bildung bzw. Digital Literacy zu fördern[32]vgl. hierzu Inal, Benjamin, & Wengler, Jennifer. (2021). L’interface parallèle: Ein Plädoyer für die digitale Bildung. französisch heute, 52(3), 5–11.. Der Fremdsprachenunterricht wird dadurch eher komplexer und nicht unbedingt einfacher. Funktionale kommunikative Kompetenzen und sprachliche Mittel lassen sich einerseits maschinell substituieren, andererseits sind aber gerade sie von Notwenigkeit, um oben beschriebenen Anforderungen gerecht zu werden. Es ist zu befürchten, dass Lernende, gerade solche, die ohnehin nicht aus Leidenschaft Fremdsprachen lernen, (noch) schwieriger zu motivieren sein werden, sich ebenjene explizit anzueignen. Über neue und andere Aufgaben- und Prüfungsformate, aber auch Unterrichtskonzepte sollte daher (verstärkt) diskutiert werden. 

Andere Unterrichtskonzepte, Aufgaben und Prüfungsformate

Gleichwohl wird auch mit fortschreitender Digitalisierung der Alltagswelt das Analoge weiterhin eine Rolle spielen. Stalder gibt zu bedenken, dass auch in der Kultur der Digitalität das Analoge nicht verschwinde, sondern neu bewertet und zum Teil sogar aufgewertet werde[33]Stalder, Felix. (2016).Kultur der Digitalität. Suhrkamp. S. 18. Auch für den Fremdsprachenunterricht stellt sich somit die Frage nach einer Neubewertung des Analogen: Welche Bestandteile des Analogen sollen weiterhin fester Kanon des Schulunterrichts sein, welche können vernachlässigt werden und welche gewinnen neue Bedeutung?
Fester Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts bleibt sicherlich der Erwerb sprachlicher Mittel, der durch das Aufkommen automatisierter Textgenerierung nicht hinfällig wird, stellen sie doch die notwendige Basis für die Erreichung höherer Lernziele im Bereich der Synthese und Evaluation dar[34]Bloom, Benjamin Samuel (Hrsg.). (1976). Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich. Beltz.. Jedoch bieten Künstliche Intelligenzen mittels Learning Analytics und intelligenten tutoriellen Systemen auch hier Möglichkeiten, das Lernen zu differenzieren, personalisieren und individuelle, auf die Bedürfnisse und Interessen der einzelnen Lernenden zugeschnittene Übungsangebote zu erstellen, was Lernwege insgesamt beschleunigen und vereinfachen dürfte. Diese Möglichkeiten müssen genutzt werden, auch um die Lehrkraft von Routineaufgaben wie z. B. expliziter Stoffvermittlung, schriftlicher Fehlerkorrektur, Erstellung von Übungsaufgaben und Klassenarbeiten zu entlasten und Raum zu geben für die Förderung von emotionaler Intelligenz, Kreativität, sozialen und interkulturellen Kompetenzen sowie kritisch-analytischem Denken als Coach und Mentor:in.
Aufgaben werden noch stärker die Sinnhaftigkeit der Kommunikationssituation widerspiegeln müssen und zu einem Bestehen in realen inter- und transkulturellen Kontexten befähigen. Dafür können authentische Lernsettings im Sinne von Olliviers „tâches de la vie réelle“[35]Ollivier, Christian. (2010). Impacts négatifs de la présence de l’enseignant dans les tâches. Vers une approche interactionnelle et des tâches de la vie réelle. In A. L. Foucher, M. Pothier, … Weiterlesen als Grundlage dienen. In diesem Kontext sind heutige Aufgaben- und Prüfungsformate zu überdenken.
Beispielhaft sei hier die Sprachmittlung genannt. Die im Schulalltag gelebte starke Fokussierung auf schriftliche Mediation sollte zugunsten der bisher stark unterrepräsentierten mündlichen Mediation zurückgedrängt werden. Denn auch hier gilt wieder: Diese Kompetenz ist besonders in reellen Begegnungssituationen relevant. Lernende müssen zu Kulturmittlerinnen und ‑mittlern ausgebildet werden, die sich in inter- und transkulturellen Begegnungssituationen adäquat verhalten können. Die reine Mittlung von Informationen („médiation d’un texte“, „mediar textos“[36]Conseil de l’Europe. (2021). Cadre européen commun de référence pour les langues: Apprendre, enseigner, évaluer. Volume complémentaire. Éditions du Conseil de l’Europe, Strasbourg. … Weiterlesen[37]Consejo de Europa. (2020). Marco común europeo de referencia para las lenguas: Aprendizaje, enseñanza, evaluación. Volumen complementario. Servicio de publicaciones del Consejo de Europa, … Weiterlesen reicht nicht aus, sondern besonders die Mediation von Kommunikation („médiation de la communication“, „mediar la comunicación“, ebd.) und von Konzepten („mediar conceptos“, „médiation de concepts“, ebd.) wird in Zukunft mehr Gewicht verliehen werden müssen. Auch hier sollten pragmatische, soziokulturelle sozial-interaktionale und non- sowie paraverbale Aspekte der Kommunikation und weiterhin die nötigen Transferkompetenzen[38]vgl. hierzu Böing, Maik. (2023). Von der Sprachmittlung zur transkulturellen Mediation. Soziokulturelles Lernen und Handeln im Französischunterricht fördern. Der fremdsprachliche Unterricht … Weiterlesen[39]vgl. hierzu Kolb, Elisabeth. (2016). Sprachmittlung: Studien zur Modellierung einer komplexen Kompetenz. Waxmann. S. 177ff. eine größere Rolle spielen.
Arriagada schreibt dazu: „En virtud de los últimos avances tecnológicos en el ámbito de producción lingüística − y no como consecuencia de ello−, se hace imperativa la necesidad en la clase de ELE de enfocarse en el fomento de la pragmática no solo de forma implícita dentro de la competencia discursiva, sino de forma explícita como sujeto y objeto de tareas, actividades, discusiones y reflexiones de nuestro quehacer cotidiano en la sala de clases.“[40]Arriagada, Melanie. (2023). Pragmática práctica para una clase intercultural I/II: Impulsos desde −y gracias a− la digitalización. Hispanorama, 180, 30–34. S. 30. Dieses Ziel könnte in Zeiten von zunehmender Globalisierung und Notwendigkeit nach Völkerverständigung nicht wichtiger sein.
Auch diverse Zieltextformate sollten einer Prüfung unterzogen werden. Das als Abituraufgabe beliebte Abfassen eines Blogeintrags beispielsweise hat nur äußerst wenig mit einem authentischen Blog gemein, obgleich gerade dieses Zieltextformat zur Behandlung und Analyse der anwendungsbezogenen, der technologischen und der gesellschaftlich-kulturellen Dimension der Digitalisierung prädestiniert ist[41]Wengler, Jennifer. (2021). „Schreibe einen Blogbeitrag“ – Wie ein Aufgabenformat im Sinne der informatischen Bildung authentisch im Fremdsprachenunterricht eingesetzt wird. … Weiterlesen. Weiterhin sind problembasierte und motivierende Fragestellungen und Deeper Learning[42]Sliwka, Anne, & Klopsch, Britta. (2022). Deeper Learning in der Schule: Pädagogik des digitalen Zeitalters. Beltz. sicherlich zukunftsweisend. Aber gerade Letzteres setzt eine Rekonzeptualiserung von Unterricht und auch ein Überdenken des Konzepts des isolierten Fachunterrichts voraus. Hier kann es sich lohnen, zum einen Synergieeffekte zwischen den romanischen Sprachen zu nutzen, zum anderen aber auch über neue Konzepte bilingualen Unterrichts nachzudenken. Eine fächerübergreifende Curriculaentwicklung und Abstimmung der Inhalte einzelnen Fächern untereinander wäre in diesem Sinne wünschenswert. Auf dieser Basis gestaltete Lernprozesse, die zunächst komplexer würden, werden langfristig durch individuelle KI-Lernassistenten entlastet.
Festzuhalten bleibt nebstdem: Argumente, die in Anbetracht von KI auf die Reduzierung des Fremdsprachenunterrichts zielen und dafür auf seine vermeintlich mangelnde Nützlichkeit, Ressourcenknappheit und mangelnde Motivation der Lernenden[43]vgl. hierzu Deppermann, Birgit. (2024, Januar 1). Warum wir in der Schule mehr und nicht weniger Fremdsprachenunterricht brauchen. hoy tengo clase. … Weiterlesen rekurrieren, ließen sich auch problemlos auf jedes andere Unterrichtsfach übertragen. Niemand käme wohl mit Blick auf Taschenrechner, Wikipedia, Elektroroller oder DALL·E auf die Idee, den Mathematik-, Geschichts-, Sport- oder Kunstunterricht zu reduzieren oder den Mathematikunterricht gar zu einem Wahlfach zu degradieren, obgleich sich Zweifel an allgemeiner Alltagsnützlichkeit hier gewiss ebenso auftun können. Grundsätzlich muss sich Schule in Anbetracht der digitalen Transformation die Frage stellen, welche Bildungsziele sie in Zukunft verfolgen will – diese Diskussion in nicht auf den Fremdsprachenunterricht zu beschränken. Der Sprache steht als grundlegende Kulturtechnik des Menschen ein hoher Stellenwert zu.
Der Frage jedoch, wie Fremdsprachen in Zukunft gelernt und vermittelt werden sollen, muss sich die Fremdsprachendidaktik in Anbetracht vorschreitender Digitalisierung zeitnah stellen. Martinez sagt hierzu: „Digitalisierung steht für eine komplette Veränderung der Art und Weise, wie wir in Zukunft Fremdsprachen lernen und lehren werden – und es gilt diesen Paradigmenwechsel als Chance für eine Rekonzeptualisierung des Lernens und Lehrens des Französischen und des Spanischen zu sehen – über strukturelle und ethische Probleme des digitalen Wandels hinaus.“[44]Martinez, Hélène. (2019). Ein Framework for Learning Opportunities? Zur Digitalisierung im Französisch- und Spanischunterricht. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars Schmelter (Hrsg.), … Weiterlesen

Schlussgedanken

Es ist mehr als angeraten, die Tragweite automatisierter Textgenerierung in Form von Potenzialen, Grenzen und Risiken interdisziplinär und systematisch für den Fremdsprachenunterricht zu untersuchen und geeignete Konzepte zu schaffen, die den Erwerb einer oder mehrerer Fremdsprachen in der Schule auch weiterhin (und unter erschwerten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen) Bedingungen legitimieren. Nur so kann er sich den Anforderungen der Kultur der Digitalität stellen.
Dennoch darf bei allen technischen Möglichkeiten nicht vergessen werden, dass das Beherrschen von Fremdsprachen eine der Grundvoraussetzung für Völkerverständigung und ein friedvolles Miteinander ist und somit auch einen Zweck im Sinne der Friedenserziehung erfüllt. Das Fremdsprachenlernen und die damit erworbenen interkulturellen kommunikativen Kompetenzen schaffen eine Offenheit für das Fremde, Empathie und Perspektivübernahme, welche in einer globalisierten Welt nicht substituiert werden können. Wo, wenn nicht im Fremdsprachenunterricht, ist außerdem Raum für die Behandlung gemeinsamer Geschichte, Politik und Aktivitäten zweier Nachbarländer und Grenzregionen?
Das Erlernen von Fremdsprachen eröffnet weiterhin neue emotionale und kognitive Erfahrungswelten und neue Einsichten in unterschiedliche Interpretationen der Realität. Diese Einsicht gilt es bereits in einem frühen Alter, in einer kritischen Lebensphase, zu erlangen, um den Weg für ein lebenslanges, intrinsisch motiviertes Fremdsprachenlernen zu ebnen.
Es gilt sich jedoch ebenso klarzumachen, dass in der Regel nicht das Erlernen einer Sprache für ein Interesse an Kultur und Gegenüber sorgt, sondern das Interesse an Kultur(artefakten) und Menschen ausschlaggebend für ein Interesse am Erlernen der Sprache ist und, in Anbetracht der Fähigkeiten von KI, basale Kommunikationsfähigkeit effizient zu substituieren, noch stärkeren Ausschlag geben wird. Dieses Interesse muss bei jungen Menschen entfacht werden, damit sie einen Mehrwert für sich im Fremdsprachenunterricht, besonders der Tertiärsprachen, sehen; denn fremdsprachliche Bildung hat auch mit Interesse, Freude und Lust(gewinn) zu tun.  
(Didaktisch sinnvoll eingesetzte) Künstliche Intelligenz kann m. E. sogar dazu beitragen, das intrinsisch motivierte Erlernen von Fremdsprachen noch attraktiver zu machen, da sie Lernprozesse individualisieren, vereinfachen und beschleunigen kann sowie eine gelingende Kommunikation mit Muttersprachler:innen früh im Lernprozess ermöglicht.
Auch vom ökonomischen Standpunkt aus gesehen bleibt das Erlernen von Fremdsprachen relevant, denn besonders in sozial wichtigen Sphären und interpersonellen Ver- und Aushandlungsprozessen werden Fremdsprachenkenntnisse auf hohem Niveau und die damit einhergehenden inter- und transkulturelle Kompetenzen auch weiterhin gefragt sein. Die Kommunikation in der Muttersprache eines Kommunikationspartners berührt anders als über die gemeinsame Fremdsprache Englisch.
Während der kurzfristige, individuelle Gewinn, der sich aus einem mehrjährigen Fremdsprachenunterricht ergibt, (wie bei allen Unterrichtsfächern) womöglich marginal sein kann, ist der mittel- und langfristige gesellschaftliche Gewinn wertvoll und nicht zu unterschätzen. Der Fremdsprachenunterricht darf und sollte sich dementsprechend selbstbewusst auch im Angesicht der digitalen Transformation positionieren.
Dank Künstlicher Intelligenz kann jedoch auch der persönliche Gewinn enorm gesteigert werden. Die Kosten für qualitativ hochwertige Bildungsangebote werden, aufgrund eines geringeren Personalbedarfs für Routineaufgaben, sinken. Lehrkräfte werden sich auf ihre (menschlichen) Kernkompetenzen konzentrieren können: Zeit ist eine Grundvoraussetzung für hochwertigen Fremdsprachenunterricht, Mentoring und Feedback.
Fremdsprachliche Bildung wird mittels KI zugänglicher, niedrigschwelliger und individualisierter, sodass Künstliche Intelligenz letztlich sogar für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit sorgen kann. Insofern kann der Fremdsprachenunterricht sogar in enormen Maße von der digitalen Transformation profitieren.

References
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2, 3 vgl. Döbeli Honegger, Beat. (2016). Mehr als 0 und 1: Schule in einer digitalisierten Welt (1. Auflage). Hep, der Bildungsverlag. S. 18f.
4 Krcmar, Helmut. (2018). Charakteristika digitaler Transformation. In Gerhard Oswald & Helmut Krcmar (Hrsg.), Digitale Transformation: Fallbeispiele und Branchenanalysen ([1. Auflage] 2018, S. 5–10). Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22624-4
5 Stalder, Felix. (2016). Kultur der Digitalität. Suhrkamp. S. 281
6 Krcmar, Helmut. (2018). Charakteristika digitaler Transformation. In Gerhard Oswald & Helmut Krcmar (Hrsg.), Digitale Transformation: Fallbeispiele und Branchenanalysen ([1. Auflage] 2018, S. 5–10). Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22624-4. S. 23
7 Fandrych, Christian. (2019). Die Transformation sprachlich-kultureller Praktiken. Sprachdidaktische Herausforderungen des digitalen Wandels. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars Schmelter (Hrsg.), Das Lehren und Lernen von Fremd- und Zweitsprachen im digitalen Wandel Arbeitspapiere der 39. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts (S. 58–67). Narr Francke Attempto. S. 66
8 Petko, Dominik. (2020). Einführung in die Mediendidaktik: Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Beltz. S. 173
9 Funk, Hermann. (2019). Feindliche Übernahme oder erweiterte didaktisch-methodische Szenarien? Fremdsprachenunterricht in Zeiten des digitalen Wandels. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars Schmelter (Hrsg.), Das Lehren und Lernen von Fremd- und Zweitsprachen im digitalen Wandel Arbeitspapiere der 39. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts (S. 68–79). Narr Francke Attempto. S. 77
10 Weber, Stefan. (2019). Roboterjournalismus, Chatbots & Co: Wie Algorithmen Inhalte produzieren und unser Denken beeinflussen (1. Auflage). Heise. S. 40ff.
11 Vaswani, Ashish, Shazeer, Noam, Parmar, Niki, Uszkoreit, Jakob, Jones, Llion, Gomez, Aidan N., Kaiser, Łukasz, & Polosukhin, Illia. (2017). Attention is All you Need. In I. Guyon, U. Von Luxburg, S. Bengio, H. Wallach, R. Fergus, S. Vishwanathan, & R. Garnett (Hrsg.), Advances in Neural Information Processing Systems (Bd. 30). Curran Associates, Inc. https://proceedings.neurips.cc/paper_files/paper/2017/file/3f5ee243547dee91fbd053c1c4a845aa-Paper.pdf
12 (Gholami, Sia, & Omar, Marwan. (2023). Do Generative Large Language Models need billions of parameters? arXiv. https://doi.org/10.48550/ARXIV.2309.06589
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14 Bienert, Joerg, & Klös, Hans-Peter. (2022). Große KI-Modelle als Basis für Forschung und wirtschaftliche Entwicklung, IW-Kurzbericht, Nr. 58, Köln. Institut der Deutschen Wirtschaft. https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Kurzberichte/PDF/2022/IW-Kurzbericht_2022-Parameter-KI-Modelle.pdf
15 Kiela, Douwe, Bartolo, Max, Nie, Yixin, Kaushik, Divyansh, Geiger, Atticus, Wu, Zhengxuan, Vidgen, Bertie, Prasad, Grusha, Singh, Amanpreet, Ringshia, Pratik, Ma, Zhiyi, Thrush, Tristan, Riedel, Sebastian, Waseem, Zeerak, Stenetorp, Pontus, Jia, Robin, Bansal, Mohit, Potts, Christopher, & Williams, Adina. (2021). Dynabench: Rethinking Benchmarking in NLP. arXiv. https://doi.org/10.48550/arXiv.2104.14337
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17 Wengler, Jennifer. (2024). ¡La mediación ha muerto!, ¡viva la mediación! Sprachmitteln in Zeiten von ChatGPT. Der Fremdsprachliche Unterricht Spanisch, 84, S. 28-32.
18 Grünewald, Andreas. (2019). Digitaler Wandel – Warum überhaupt noch Fremdsprachen in der Schule lernen? In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars Schmelter (Hrsg.), Das Lehren und Lernen von Fremd- und Zweitsprachen im digitalen Wandel Arbeitspapiere der 39. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts (S. 80–89). Narr Francke Attempto. S. 80
19, 28 Wengler, Jennifer. (2023). Chance oder Auslaufmodell? Neue Perspektiven für das Schreiben in Zeiten der Digitalität. Der Fremdsprachliche Unterricht Französisch, 181, 2–11.
20 Südwestdeutscher Rundfunk. (2023, Juli 3). Jubiläum in unruhiger Zeit: 75 Jahre Deutsch-Französisches Institut Ludwigsburg. heute Journal. https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/steinmeier-kommt-ludwigsburg-75-jahre-deutsch-franzoesisches-instut-100.html, 1:27:30 – 1:30:04
21 Zweites Deutsches Fernsehen. (2023, September 19). Nie wieder Sprachen lernen? Übersetzungen mit KI. ZDFheute Nachrichten. https://youtu.be/AeehA8w7-2I?si=AtT9NiyJYVf8Hh3m
22 Spannagel, Christian. (2023). Fremdsprachen: Macht der Informatik Platz! LinkedIn. https://www.linkedin.com/posts/christian-spannagel-31b7b4a1_%3F%3F%3F%3F%3F%3F%3F%3F%3F%3F%3F%3F%3F-%3F%3F%3F%3F%3F-%3F-activity-7126197949025406976-RBoN?utm_source=share&utm_medium=member_desktop
23 Schweizer Radio und Fernsehen. (2023, November 13). KI und die Möglichkeiten des Spracherwerbs. https://youtu.be/AeehA8w7-2I?si=AtT9NiyJYVf8Hh3m, 00:03:33-00:04:11
24 Schiffer, Christian, & Gawlik, Philipp. (2023, Mai 25). ChatGPT: So gut hat die KI das bayerische Abitur bestanden. Bayerischer Rundfunk. https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/chatgpt-ki-besteht-bayerisches-abitur-mit-bravour,TfB3QBw
25 Europäische Kommission, & Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur. (2022). Ethische Leitlinien für Lehrkräfte über die Nutzung von KI und Daten für Lehr- und Lernzwecke. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union. https://doi.org/10.2766/494
26 Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. (2023). Umgang mit textgenerierenden KI-Systemen. Ein Handlungsleitfaden. https://www.schulministerium.nrw/system/files/media/document/file/handlungsleitfaden_ki_msb_nrw_230223.pdf
27 Döbeli Honegger, Beat. (2016). Mehr als 0 und 1: Schule in einer digitalisierten Welt (1. Auflage). Hep, der Bildungsverlag. S. 46ff.
29 Würffel, Nicola. (2019). Fremdsprachenlernen für den Hang-Out-Space? Über den (bedenklichen) Umgang der Fremdsprachendidaktik mit dem Thema Digitalisierung. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars Schmelter (Hrsg.), Das Lehren und Lernen von Fremd- und Zweitsprachen im digitalen Wandel Arbeitspapiere der 39. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts (S. 292–303). Narr Francke Attempto. S. 298
30 vgl. Döbeli Honegger, Beat. (2016). Mehr als 0 und 1: Schule in einer digitalisierten Welt (1. Auflage). Hep, der Bildungsverlag. S. 46ff.
31 Gesellschaft für Informatik e.V. (2016, Januar 1). Dagstuhl-Erklärung. Bildung in der digitalen vernetzten Welt. Eine gemeinsame Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars auf Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik GmbH. https://gi.de/fileadmin/GI/Hauptseite/Themen/Dagstuhl-Erkla__rung_2016-03-23.pdf
32 vgl. hierzu Inal, Benjamin, & Wengler, Jennifer. (2021). L’interface parallèle: Ein Plädoyer für die digitale Bildung. französisch heute, 52(3), 5–11.
33 Stalder, Felix. (2016).Kultur der Digitalität. Suhrkamp. S. 18
34 Bloom, Benjamin Samuel (Hrsg.). (1976). Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich. Beltz.
35 Ollivier, Christian. (2010). Impacts négatifs de la présence de l’enseignant dans les tâches. Vers une approche interactionnelle et des tâches de la vie réelle. In A. L. Foucher, M. Pothier, C. Rodriguez, & V. Quanquin (Hrsg.), TICE et didactique des langues étrangères et maternelles: La problématique des aides à l’apprentissage [Colloque TIDILEM, TICE et didactique des langues étrangères et maternelles, Maison des sciences de l’homme, Clermont-Ferrand, 14-15 septembre 2006]. Presses Universitaires Blaise Pascal. http://edutice.archives-ouvertes.fr/docs/00/49/50/54/PDF/Ollivier.pdf
36 Conseil de l’Europe. (2021). Cadre européen commun de référence pour les langues: Apprendre, enseigner, évaluer. Volume complémentaire. Éditions du Conseil de l’Europe, Strasbourg. www.coe.int/lang-cefr
37 Consejo de Europa. (2020). Marco común europeo de referencia para las lenguas: Aprendizaje, enseñanza, evaluación. Volumen complementario. Servicio de publicaciones del Consejo de Europa, Estrasburgo. www.coe.int/lang-cefr
38 vgl. hierzu Böing, Maik. (2023). Von der Sprachmittlung zur transkulturellen Mediation. Soziokulturelles Lernen und Handeln im Französischunterricht fördern. Der fremdsprachliche Unterricht Französisch, 185, 2–9.
39 vgl. hierzu Kolb, Elisabeth. (2016). Sprachmittlung: Studien zur Modellierung einer komplexen Kompetenz. Waxmann. S. 177ff.
40 Arriagada, Melanie. (2023). Pragmática práctica para una clase intercultural I/II: Impulsos desde −y gracias a− la digitalización. Hispanorama, 180, 30–34. S. 30
41 Wengler, Jennifer. (2021). „Schreibe einen Blogbeitrag“ – Wie ein Aufgabenformat im Sinne der informatischen Bildung authentisch im Fremdsprachenunterricht eingesetzt wird. http://www.jenniferwengler.de/2021/blogs-im-fu/
42 Sliwka, Anne, & Klopsch, Britta. (2022). Deeper Learning in der Schule: Pädagogik des digitalen Zeitalters. Beltz.
43 vgl. hierzu Deppermann, Birgit. (2024, Januar 1). Warum wir in der Schule mehr und nicht weniger Fremdsprachenunterricht brauchen. hoy tengo clase. https://hoytengoclase.com/2024/01/01/warum-wir-in-der-schule-mehr-und-nicht-weniger-fremdsprachenunterricht-brauchen/
44 Martinez, Hélène. (2019). Ein Framework for Learning Opportunities? Zur Digitalisierung im Französisch- und Spanischunterricht. In Eva Burwitz-Melzer, Claudia Riemer, & Lars Schmelter (Hrsg.), Das Lehren und Lernen von Fremd- und Zweitsprachen im digitalen Wandel Arbeitspapiere der 39. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts (S. 150–161). Narr Francke Attempto. S. 159
Von Jennifer Wengler

Jennifer Wengler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der Leibniz Universität Hannover und Autorin von Unterrichtsmaterialien (z.B. für das Lehrwerk ¿Qué pasa? Nueva Edición) und populärwissenschaftlichen Fernseh- und Radiobeiträgen.

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